Noch nie haben so viele Menschen in der Gastronomie gearbeitet. Das ist eine gute Nachricht - auch für Flüchtlinge.
Wer sich während des Studiums etwas dazu verdienen will, für den ist die Gastronomie Anlaufstelle Nummer eins. Dazu passt dieser neue Rekord: In diesem Jahr gab es das erste Mal fast eine Million feste Jobs in der Gastro, also sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, plus 800.000 Mini-Jobber - das sind Schüler und Studenten, die sich etwas dazuverdienen. Während die Zahl der Studis und Schüler in den vergangenen Jahren relativ stabil ist, gibt es bei den Fulltime-Jobs immer noch ordentlichen Zulauf.
Zu Hause essen? Nein danke
Ein Grund für den Gastro-Boom: Draußen essen ist immer beliebter. So erklärt Ingrid Hartges von der Dehoga, dem Branchenverband, das Umsatzplus im fünften Jahr in Folge. Eine weitere Erklärung: Es gibt immer mehr Singles in den Großstädten und nur, weil man alleine wohnt, heißt das noch lange nicht, dass man auch alleine essen will. Essen gehen ist also ein beliebtes Hobby.
"Ich glaube, es ist gerade in Zeiten von Facebook und Co. wichtig, dass sich Menschen miteinander treffen - das ist etwas völlig anderes als nur über das iPhone zu kommunizieren."
Auch Take-away-Essen wird immer öfter nach Hause getragen - weil Fast Food nicht mehr unbedingt mit schlechter Qualität gleichgesetzt werden muss. Ob Burger, Suppen oder asiatisches Curry - mittlerweile gibt es überall handwerklich gut gemachtes Essen. Und: Der Eindruck, dass an jeder Ecke ein Burgerladen aufmacht, ist mehr als ein Gefühl, bestätigt die Dehoga.
Klar ist: In der Gastro-Branche gibt es die höchste Quote an ausländischen Mitarbeitern und Geschäftsführern. Jeder Vierte hat einen Migrationshintergrund. Das könnte eine Chance für Flüchtlinge sein - wenn sie denn arbeiten dürfen.