Vergangene Woche hat Apple ein neues Handy und einen neuen Tablet-PC vorgestellt. Alles nicht ganz so spannend. Über ein kleines Detail wurde bisher aber noch nicht viel gesprochen. Das neue iPad ist das erste Tablet mit eingebauter eSIM. Mit der eSIM-Karte können Nutzer schneller den Provider wechseln und die Hersteller sparen Platz - und Geld.
Seit kurzem gibt es von Vodafone und O2 auch die ersten eSIM-Tarife. Der Vorteil: Ihr spart euch das Gefummel beim Einlegen der SIM-Karte. Einfach den Netzbetreiber aus einem Menü im Handy oder Tablet auswählen, den QR-Code einscannen und schon seid ihr im Netz. Das macht es natürlich viel einfacher, schnell den Provider zu wechseln. Wer zum Beispiel in die Türkei Urlaub macht, kann künftig einfach in den nächsten Laden laufen, sich einen Prepaid-Vertrag besorgen, die Nummer einscannen und schon ist er im türkischen Netz.
Handyhersteller machen Druck
Die Handyhersteller haben ziemlich Druck gemacht, damit sich Handyhersteller und Mobilfunkbetreiber auf einen Standard einigen. Apple hat vor einem Jahr versucht, ein eigenes Format der eSIM zu etablieren. Die Apple-SIM. Samsung hat die erste Smartwatch und damit überhaupt das erste Gerät mit eSIM rausgebracht - noch vor Apples iPad.
Mehr Macht über Mobilfunkbetreiber
Die eSIM hat mehrere Vorteile für die Handyhersteller: Einmal brauchen sie keinen Slot mehr, der die SIM-Karte aufnehmen kann. Das spart Geld und Platz, was gerade bei Wearables ein wichtiges Thema, wo die Technik ziemlich klein sein muss. Dazu bekommen die Hersteller aber auch mehr Macht über die Mobilfunkbetreiber. Es könnte also gut sein, dass Apple künftig in Deutschland einen Deal mit Vodafone und der Telekom fürs neue iPhone macht und die eSIM im neuen iPhone für keine anderen Provider zulässt.
"eSIM Vertrage sind fürs Auto oder Smartwatch durchaus sinnvoll."
Einige Provider sehen in der eSIM aber auch eine neue Chance. Bei Geräten mit eSIM sieht der Standard nämlich vor, dass sich Einstellungen und auch persönliche Daten auf ein weiteres Gerät mit eSIM senden lassen. Also zum Beispiel an die Smartwatch oder ans Autoradio. Dort landen dann auch alle Kontakte oder SMS. Dazu braucht ihr dann aber auch einen eSIM-Vertrag, der es euch erlaubt, die eSIM auf drei Geräten zu nutzen. Und damit hoffen die Mobilfunkbetreiber Geld zu machen.
Eine Frage der Sicherheit
Ob die eSIM ein Erfolg wird, hängt vor allem von zwei Dingen ab: Können User weiter frei wählen, welchen Provider sie nutzen wollen? Und dann ist da noch die Sache mit der Sicherheit. Geräte wie Handy, Tablet, Smartwatch mit eSIM synchronisieren sich ja. Es werden also ständig Daten ausgetauscht und das muss sicher sein. Eine Wahl haben wir eh nicht. Bis 2017 soll die eSIM ein Großteil der SIM-Karten abgelöst haben.