Bronchitis, Depression oder Blasenentzündung - wenn wir dagegen Medikamente einwerfen, sollten wir darauf achten, was wir essen und trinken. Denn manchmal gibt es heftige Wechselwirkungen.

Viele von uns wissen gar nicht, dass Medikamente Wechselwirkungen mit Lebensmitteln und Getränken haben können: Schilddrüsenhormone reagieren mit dem Kalzium oder Magnesium im Mineralwasser, so dass sie nicht mehr wirken. Genau so läuft das bei Antibiotika und Milch. Tee und Kaffee machen Eisentabletten oft wirkungslos. Salami, Avocado, Käse oder Rotwein sorgen dafür, dass bestimmte Anti-Depressiva nicht den gewünschten Effekt haben.

"Das Kalzium reagiert chemisch mit den Antibiotika. Die Moleküle verbinden sich. Dabei entsteht ein Molekül, dass zu groß ist und nicht mehr durch die Darmwand kann."
Henry Beck, Apotheker am Uniklinik Köln

Medikamente können stärker wirken, anders oder gar nicht - durch das, was wir dazu essen oder trinken. Leider hilft die Packungsbeilage uns da oft nicht weiter. Eindeutige Angaben, wie "nicht zusammen mit Milch einnehmen“, stehen auf den Zettelchen selten, sagt Apotheker Henry Beck.

Keine brauchbaren Infos auf dem Beipackzettel

Im Zweifel fragen wir am besten unseren Arzt oder Apotheker, was wir essen und trinken dürfen, wenn wir ein Medikament einnehmen. Oder wir schlucken Tabletten einfach mit Leitungswasser runter. Da gibt es keine unerwünschten Wechselwirkungen.

"Viele der Antibiotika, die häufig verschrieben werden, zum Beispiel für Blasenentzündungen oder Mandelentzündungen, Bronchits, die sind sehr empfindlich, was den Kontakt mit Milch angeht."
Henry Beck, Apotheker am Uniklinik Köln
Shownotes
Medikamente und Lebensmittel
Antidepressivum geht nicht mit Salami
vom 14. November 2016
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Autorin: 
Monika Ahrens, DRadio Wissen