Die Geschichte der weiblichen Ejakulation ist eigentlich jahrtausendealt. Cleo wollte in einem Squirting-Workshop mehr dazu herausfinden - und das hat sie. Obwohl sie ihren eigenen Körper doch schon recht gut kennt.

Nicht nur ein Penis kann abspritzen, sondern auch eine Vulva. Um mehr darüber herauszufinden, hat Cleo einen Squirting-Workshop in Berlin besucht. Sechs Teilnehmende waren dabei und nach einem Theorieteil über die weibliche Anatomie ging es los.

"Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein anderer Mensch bei mir Squirting auslöst. Aber ich habe noch nie selbst versucht, das zu machen."
Cleo - hat an einem Squirting-Workshop teilgenommen

Im Workshop üben alle in kleinen Nischen, wie sie selbst ejakulieren können. Dabei ist nicht die Menge entscheidend und auch nicht, ob es in einem Setting klappt. Wichtiger ist es, den eignen Körper besser kennenzulernen, meint Laura Méritt, die durch den Workshop führt.

"Bei Frauen werden mit der Harnröhre schnell Krankheiten wie Blasenentzündung verbunden. Das ist auch eine heikle Stelle, aber auch weil sie so erogen ist. Das dürfen wir auch positiv aufwerten."
Laura Méritt, Gründerin des feministischen Sexshops "Sexklusivitäten"

Seit vielen Jahren gibt Laura Workshops zum sogenannten "Freudenfluss" und vermittelt Wissen über das Harnröhren-Schwellgewebe, das bei Frauen besonders erregbar ist. Sie hat auch ein Buch zum Thema weibliche Sexualität geschrieben, "Frauenkörper neu gesehen", heißt es.

"Beim Sex ging es darum, sich mit seinen Energien und mit seinen Säften zu ergänzen. Und ein Ziel für den Mann war es, die Frau zum Orgasmus zu bekommen, also ihr so viel Lust zu verschaffen, dass sie kommen konnte und dass sie auch ejakulierte."
Stephanie Haerdle, Kulturwissenschaftlerin und Autorin

Dabei ist das Wissen um die weibliche Ejakulation eigentlich uralt: In
China gab es schon vor 2000 Jahren Sexhandbücher, in denen Squirting
beschrieben wurde: "Das sind ganz wunderschöne Texte, die wirklich uralt sind, auf Bambus Blättchen gepinselt", erzählt Kulturwissenschaftlerin Stephanie Haerdle, die in ihrem Buch "Spritzen – Geschichte der weiblichen Ejakulation" dieses Wissen zusammengetragen hat.

In ihrem Verlauf sei die Geschichte der weiblichen Ejakulation auch eine Geschichte der Abwertung des weiblichen Körpers und der Unterdrückung der weiblichen Lust, sagt die Kulturwissenschaftlerin - und plädiert dafür, diese neu zu entdecken.

Mehr zu Cleos Erfahrungen beim Workshop und Tipps für die weibliche Ejakulation hört ihr im Podcast, wenn ihr auf den Play-Button klickt.

Shownotes
Weibliche Ejakulation
Was wir im Squirting-Workshop lernen können
vom 25. November 2022
Moderatorin: 
Shanli Anwar
Gesprächspartnerin: 
Laura Méritt, Sexshop-Gründerin und Autorin
Gesprächspartnerin: 
Stephanie Haerdle, Kulturwissenschaftlerin und Autorin
  • Hanna Ender über die Geschichte der weiblichen Ejakulation
  • Laura Méritt, Gründerin des feministischen Sexshops "Sexklusivitäten", bietet Squirting-Workshops an
  • Cleo besucht einen Squirting-Workshop in Berlin
  • Liebestagebuch: Rieke erzählt von einem Date mit einem Partner, der nicht monogam lebt
Quellen aus der Folge: