Weihnachten steht vor der Tür und das heißt, ganz Deutschland ist wieder unterwegs. Um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten, haben sich die Deutsche Bahn und auch Autovermieter besondere Konzepte überlegt.

Mit der Bahn, per Car-Sharing oder doch lieber mit dem eigenen Auto nach Hause? Jedes Jahr an Weihnachten die gleiche Frage. Doch dieses Jahr ist anders als die vergangenen Jahre und es geht nicht nur darum, möglichst schnell und unkompliziert nach Hause zu kommen, sondern vor allem möglichst sicher. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Dominik Peters hat zusammengestellt, wie sicher die unterschiedlichen Reisemöglichkeiten dieses Jahr ausfallen.

Geringes Ansteckungsrisiko in Zügen

Die Deutsche Bahn ist laut eigenen Angaben sehr gut auf den Weihnachtsreiseverkehr vorbereitet. Deutschlandweit wird es unter anderem 100 zusätzliche Sonderzüge geben, die auf den wichtigen Fernverkehrsstrecken zwischen Rostock, Leipzig, Köln und München hin- und herfahren. Damit soll garantiert werden, dass die Züge nicht komplett voll werden und sich die Menschen besser verteilen.

"Es wird deutschlandweit unter anderem 100 zusätzliche Sonderzüge geben, auf allen wichtigen Fernverkehrsstrecken zwischen Rostock, Leipzig, Köln und München."
Dominik Peters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Wer noch nicht gebucht hat, kann das zwar noch tun, es wird allerdings empfohlen, sich so bald wie möglich nach einem Zug umzuschauen. Dafür wird in der App und auch auf der Webseite der Bahn für jeden Zug angezeigt, wie stark er bereits ausgelastet ist. Drei rote Männchen bedeuten: lieber einen anderen Zug suchen.

Zudem werden Züge nach einer bestimmten Anzahl von bereits getätigten Buchungen auch gesperrt, sagt Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. Wer sich zusätzlich vor der Fahrt erkundigen möchte, wie voll es am Bahnhof sein wird, kann das über die App "Bahnhof live" tun.

"Wenn der Zug eine bestimmte Auslastungsgrenze in der Prognose überschreitet, dann sperren wir ihn auch für zusätzliche Buchungen."
Berthold Huber, Personenverkehrsvorstand

Die Bahn hat zudem vor kurzem programmiert, dass Alleinreisende den Platz neben sich freihalten können.

Grundsätzlich ist das Reisen mit dem Zug laut einer Studie, die die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt veröffentlicht hat, sehr sicher. Denn zusätzlich zur Maskenpflicht können sich die Aerosole in den ICEs kaum verteilen, da die Luft über die Klimaanlagen alle sieben Minuten ausgetauscht werde.

Miet-Autos fast ausgebucht

Wer lieber mit dem Auto fahren möchte, aber keines hat, kann sich bei Autovermietern oder Car-Sharing-Anbietern umsehen. Hier sollte man allerdings schnell sein, denn einige Vermieter haben ihre Flotten während der Pandemie verkleinert. Gleichzeitig gebe es laut der Sprecherin der Vergleichsplattform Check 24 jetzt schon deutlich mehr Buchungen als in den letzten Jahren.

"Einige Vermieter haben ihre Flotten während der Pandemie verkleinert und gleichzeitig sind aber die Mietwagen-Buchungen Stand jetzt deutlich höher als in den Vorjahren."
Dominik Peters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Im Hinblick auf die Sicherheit versprechen die Autoverleiher wie Sixt oder Europcar auf ihren Homepages, dass sie ihre Autos vor der Weitervermietung immer gründlich reinigen und desinfizieren.

Schwieriger könnte es bei Vermittlungsplattformen wie snappcar.de oder getaround.de werden, bei denen Privatpersonen ihre Autos verleihen. Getaround.de sagt zwar, dass Fahrzeuge, in denen infizierte Personen gesessen hatten, für vier Tage gesperrt werden. Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass die Infektionen auch an den Autovermittler gemeldet wurden, sagt Dominik Peters.

Wenig Stau vorhergesagt

Für alle, die das Auto nehmen – egal ob ein eigenes oder geliehenes – gibt es zumindest eine gute Nachricht: Laut der Stauprognose des ADAC wird es auf den Straßen entspannt aussehen. Es wird mit deutlich weniger Verkehr vor und an den Feiertagen gerechnet.

Shownotes
Driving home for Christmas
Weihnachten: Wie wir dieses Jahr sicher und pünktlich nach Hause kommen
vom 18. Dezember 2020
Moderator: 
Paulus Müller
Gesprächspartner: 
Dominik Peters, Deutschlandfunk Nova