Ein Weißer Zwerg, der Rest eines verglühten Sterns, rast mit hoher Geschwindigkeit entgegen der Rotation der Milchstraße durch die Galaxie.

Es gibt nicht nur einen Weißen Zwerg, sondern viele. Sie sind die Reste verglühter mittelschwerer Sterne. Aber dieser eine Weiße Zwerg hat wahrscheinlich seinen Partnerstern verloren und ist in die entgegensetzte Richtung wegschossen. Seitdem rast er entgegen der Rotation in der Milchstraße mit einer außergewöhnlich hohen Geschwindigkeit.

Ungewöhnliche Zusammensetzung

Aber nicht nur das ist besonders an dem Weißen Zwerg, auch seine Zusammensetzung ist interessant. Weiße Zwerge bestehen in der Regel aus Wasserstoff und Helium. Dieser Weiße Zwerg besteht aber aus anderen Elementen, sagt Astrophysiker Michael Büker. Da wären Silicium, Sauerstoff, Natrium, was sehr ungewöhnlich ist. "Aus diesen Indizien kann man schließen, was mit dem Weißen Zwerg passiert ist", sagt Michael Büker.

Der Weiße Zwerg hat Material von seinem Begleitstern eingefangen. Als dann besonders viel Material auf ihn gefallen ist, hat er angefangen, eine Supernovaexplosion durchzumachen.

"Der Weiße Zwerg hat seinen Begleitstern angeknabbert."
Michael Büker, Astrophysiker

Diese Explosion war aber unvollständig. Sie hat den Stern nicht komplett zerstört, aber von seinem Partner weggerissen und ihn mit dieser ungewöhnlichen Elementzusammenstellung zurückgelassen. Letztlich wurde er hinaus in die Galaxie katapultiert. Eine solche unvollständige Supernovaexplosion macht den Weißen Zwerg eben so besonders, sagt Michael Büker.

Wissen über das Sterben von Sternen

So eine unvollständige Supernovaexplosion lässt sich nur mit viel Glück beobachten, erklärt Michael Büker. Diese Art von Explosion ist sehr kurz. Auf jeden Fall ist das eine weitere Erkenntnis über das Lebensende von Sternen.

Shownotes
Weltraumforschung
Weißer Zwerg - Falschfahrer in der Milchstraße
vom 18. Juli 2020
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Michael Büker, Astrophysiker