Der neue Weltwasserbericht der Vereinten Nationen erklärt: Drei von vier Jobs hängen am Wasser. Auch bei uns in Deutschland. Heißt: Wasserverschwendung gefährdet Arbeitsplätze.
Im Durchschnitt verbraucht jeder von uns etwa 5300 Liter Wasser pro Tag. Das geht nicht beim Zähneputzen verloren oder durch die Klospülung, sondern hängt mit Industriegütern zusammen. Zum Beispiel ist für die Produktion von nur einem einzigen Steak eine Wassermenge von 4000 Litern notwendig.
75 Prozent der Jobs hängen vom Wasser ab
Drei von vier Jobs hängen unmittelbar mit Wasser zusammen, weltweit. Das schreiben die Autoren des Weltwasserberichts der Vereinten Nationen. Dazu gehören die Berufe, auf die wir mit ein wenig Nachdenken erstmal selbst kommen: Bauern, Fischer, kleine Gewerke, aber auch Energiekonzerne. Die Hälfte der arbeitenden Menschen auf der Welt haben genau solche Jobs.
Es geht auch um unsere Jobs
Durch Wassermangel wären aber auch ein Zehntel aller Dienstleistungsjobs gefährdet und ein Drittel aller Jobs in der Industrie, heißt es in der Studie. "Die Industrie muss viel Strom mit Wasser herstellen und vor allem viel kühlen", erklärt DRadio-Wissen-Reporterin Sandra Pfister. "Genauer wird allerdings nicht erklärt, wie diese Zahlen zustande kommen, das sind alles Schätzungen."
"In der Logik des Weltwasserberichts geht es nicht mehr nur um unser Gutmenschentum, sondern da gefährdet Wasserverschwendung viel mehr Jobs als nur die von Bauern in Uganda - auch welche in Europa."
Auf der anderen Seite kitzelt der Weltwasserbericht auch unser Eigeninteresse: Gerade wir technisch hochentwickelten Länder könnten mit Entsalzungsanlagen und Wasser-Recyling eine Menge Jobs schaffen. Der Wasserbericht versucht also unseren Egoismus anzustubsen.
Wasser als Waffe
Auf Schreckensszenarien verzichtet der Wasserbericht in diesem Jahr übrigens: Es gibt etwa Forscher, die vor einer Verwüstung Südspaniens in 30 Jahren warnen. Oder dass Terroristen in Zukunft viel mehr Wasserknappheit als Waffe benutzen könnten, indem sie Brunnen vergiften oder ähnliches. "Wasser als Waffe ist schon ein großes Thema", stellt Sandra Pfister fest, "aber nicht in diesem Weltwasserbericht".
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