Stichtag 20.09.2019 – die ganze Welt verabredet sich zu einer globalen Klimademo. Durch alle Zeitzonen hinweg gehen Menschen auf die Straße, um fürs Klima zu demonstrieren. Wir machen für euch den weltweiten Rundumblick.

Allein in Deutschland wird heute in dutzenden Städten protestiert. In Köln, wo auch Deutschlandfunk Nova seinen Hauptsitz hat, sind die ersten Demonstranten schon lange vor Mittag unterwegs und wichtige Straßen werden langsam sehr eng. Nichts geht mehr, weil so viele Menschen zur Demo gekommen sind. Gegen halb zwölf kommt schon keiner mehr zur Kundgebung durch.

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Eine Teilnehmerin der Klima-Demo in Köln
"Wir wollen uns an den Protesten für bessere Klimapolitik beteiligen. Ich will meinem Sohn vor allem auch vermitteln, dass es wichtig ist zu demonstrieren."

An vielen anderen Orten in der Republik sieht es ähnlich aus. Zu Tausenden sind die Menschen an diesem Freitag unterwegs. So auch in Freiburg.

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Oder in Berlin. Hier ist unsere Korrespondentin in ihrem Übertragungswagen eingekreist von Demonstrierenden. Und erntet unter anderem von einem Demonstranten böse Blicke. Er trägt ein Schild vor sich her, auf dem steht: "Weg mit den Autos!".

Claudia van Laak, Deutschlandfunk-Korrespondentin in Berlin
"Hier in Berlin kam ein Junge mit einem Schild an unserem Ü-Wagen vorbei, auf dem stand: 'Weg mit den Autos'. Er wollte wohl, dass wir vom Fahrrad aus senden."
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300.000 Menschen machten in Australien den Auftakt der weltweiten Klimademos

In Australien und Neuseeland kehrt indes langsam Ruhe ein auf den Straßen. Hier ist es schon Abend und der Trubel der Proteste dieses Tages legt sich. 300.000 Menschen waren laut Medienberichten dort fürs Klima unterwegs. Unser Korrespondent Holger Senzel erzählt, dass in über hundert Städten vor allem Studierende, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern auf die Straße gegangen sind.

"Mehr als 2.500 Geschäftsleute haben sich in Australien den Klimaprotesten angeschlossen. Entweder indem sie ihre Läden schlossen, oder indem sie ihren Angestellten erlaubten, mitzumarschieren."
Holger Senzel, ARD-Korrespondent für die Region
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In manchen Teilen der Erde demonstrieren eher kleine Gruppen

Eine kleinere Gruppe an Klima-Demonstranten war in Südkorea auf der Straße. Sie fielen mit einer besonderen Aktion auf, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Sabrina Loi: "In Seoul haben die Demonstranten mit LED-Taschenlampen SOS als Morsezeichen gemacht, um zu zeigen, dass die Erde und unser Klima Hilfe brauchen."

Aus Indien wissen wir, dass es sehr laut war auf den Straßen. Unsere Korrespondentin dort war wegen der lauten Protestrufe kaum zu hören. Eher kleinere Protestmärschen gab es laut CNN in Indonesien, Hong Kong und Thailand.

Wenig Demonstrierende in Paris

Auch in Paris waren die Klimademos eher dünn besetzt. Das liegt laut unserer Korrespondentin Sabine Wachs daran, dass das Schulsystem in Frankreich sehr streng ist und Fehlzeiten sehr hart bestraft werden. Und sie fügt hinzu: "In Frankreich hört die Schule ja nicht um 13:15 auf." Sie schätzt, dass auf dem zentralen Place de la Nation zwischen 500 und 600 Menschen waren. Mehr werden es aber wohl morgen am Samstag (21.09.2019) werden – da ist in Paris ein großer Klimamarsch geplant, organisiert vom französischen Pendant der Fridays-for-Future-Bewegung.

Sabine Wachs, Deutschlandfunk-Nova-Korrespondentin in Paris
"Klimaaktivisten in Frankreich suchen nach anderen Formen des Protests. Sie machen viele Aktionen des zivilen Ungehorsams. Im Sommer haben sie zum Beispiel den Élysée-Palast besetzt."

Ebenfalls in unserer Zeitzone – aber deutlich weiter weg – liegt Südafrika. Auch hier gibt es Klimaproteste. Allerdings ist die Bewegung hier noch recht jung, berichtet unsere Korrespondentin Jana Genth. Sie erzählt, dass es in Kapstadt, Johannesburg, Pretorioa und Durban um die Mittagszeit so richtig los gingen, aber im Vergleich mit dem Bildern aus Australien oder Deutschland eher verhalten.

"Klimaschutz ist nicht Top-Thema in Südafrika, aber es wird mit Tausenden Teilnehmern gerechnet, die gegen Kohlekraftwerke und für saubere Ozeane demonstrieren."
Jana Genth, ARD-Korrespondentin für Südafrika
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In Südamerika gehen die Menschen auch nach Waldbränden nicht auf die Straße

Weit weniger los ist in Südamerika. Dort gehen nur Einzelne auf die Straße, erzählt unsere Korrespondentin Anne Herrberg. Was verwunderlich seit, da die Waldbrände im Amazonasgebiet das Klima-Thema zum ersten mal auf die Agenda der großen Medien gebracht hätten. Trotzdem sei keine breite Debatte über Klimaschutz losgetreten worden. Ein bisschen anders sehe es aber in Chile aus, sagt Anne Herrberg. Das liege daran, dass Chile das Gastgeberland der diesjährigen Klimakonferenz ist.

New York wird mit Greta Thunberg Hotspot der Klimademos

Ganz anders in den USA - dort wird es sehr viele, sehr laute Klimaprotestmärsche geben. Zentral wird sicherlich New York sein, wo ja auch gerade Greta Thunberg ist, die Ikone der Fridays-for-Future-Bewegung. In New York dürfen zum Beispiel die über eine Million Schülerinnen und Schüler offiziell aus der Schule weg bleiben und fürs Klima demonstrieren. Wenn sie nah genug ran kommen, werden sie auch Greta Thunberg sehen, die bei der Demo dabei sein wird. Sie war ja extra für den UN-Klimagipfel am Montag angereist.

Und über Twitter sendet sie sogar einen Gruß aus New York zu uns nach Deutschland.

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Shownotes
Kollektiver Kampf gegen den Klimawandel
Weltweit gehen die Menschen fürs Klima auf die Straße
vom 20. September 2019
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartnerin: 
Sabrina Loi, Deutschlandfunk Nova