In Mecklenburg-Vorpommern hat die einzige Großschlachterei für Schweine geschlossen. Das hat Konsequenzen für das Tierwohl und für die Schweinezüchter.

Eigentlich haben alle Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern mit großem Viehbestand ihre Schweine nach Teterow gebracht. Dort steht der einzige Großschlachthof im ganzen Bundesland. Der Betreiber Danish Crown schlachtet nun aber keine Schweine mehr, das sei zu unrentabel, weil Großkunden weggebrochen seien. Der Betreiber konzentriert sich nun auf Rinderschlachtung. 500.000 Schweine konnten dort pro Jahr geschlachtet werden.

Mehr Stress für die Tiere

Landwirte aus dem Gebiet müssen nun zu anderen Schlachtereien ausweichen, nach Brandenburg oder Sachsen. Das erhöht die Transportkosten und bedeutet aber vor allem sehr viel Stress für die Tiere. Für Landwirte ist es so außerdem schwierig, dem Tierschutzzertifikat gerecht zu werden. Eine Bedingung dafür heißt: kurze Wege. Das ist nun kompliziert. Durch den längeren Weg lagern die Schweine mehr Wasser im mageren Fleisch ein. Das hat zur Folge, dass das Fleisch schlechter bewertet wird und die Landwirte bekommen weniger Geld dafür. Es gibt zwar noch kleinere Schlachthöfe in Mecklenburg-Vorpommern, die können aber nur in begrenzten Mengen Schweine aufnehmen. Eine Lösung für das Problem gibt es nicht.

"Regionale Produktion, regionale Verarbeitung, regionale Vermarktung würde unseren CO2-Abdruck verändern. Nur die Strukturen wurden komplett anders gestaltet."
Bernd Homp, Landwirt und Viehzüchter

Zur Wendezeit gab es in fast jeder größeren Stadt einen Schlachthof. Das habe sich stark verändert und passe einfach nicht zur Forderung, wegen des Klimas und für das Tierwohl auf kürzere Transportwege zu setzen, sagt Bernd Homp.

Shownotes
Weniger Schlachthöfe
Weite Wege sind schlecht für die Schweine
vom 04. Oktober 2019
Moderation: 
Markus Dichmann
Gesprächspartnerin: 
Silke Hasselmann, Deutschlandfunk Nova