Adblocker sperren Werbung aus, Bild.de sperrt User aus, die Adblocker benutzen. Weil ein Youtuber zeigt, wie man Bild.de auch mit Werbeblocker nutzen kann, hat er Post vom Anwalt des Bild-Verlags Springer bekommen.
Eigentlich ist es nur ein simples Erklärungsvideo: Der Youtuber zeigt, wie man auf Bild.de mit einem aktiven Add-Blocker surfen kann. Eigentlich will der Springer-Verlag alle User mit Adblocker aussperren. Die Idee dahinter: Wer keine Werbung konsumiert und so nichts zu den Einnahmen des Verlags beiträgt, soll die Bild-Artikel auch nicht lesen dürfen. Der Youtuber hebelt dieses Prinzip aus.
Argumentation: Adblocker verletzten Urheberrecht
Springer reagiert und hat einen Anwalt auf den Youtuber angesetzt. Der Vorwurf: Illegales Umgehen eines Kopierschutzes eines urheberrechtlich geschützten Werkes. Er soll eine Unterlassungserklärung unterschreiben und das Video löschen, sonst müsse er 50.000 Euro zahlen. Außerdem verlangt die Anwaltskanzlei Gebühren von 1800 Euro, die dem Youtuber auf jeden Fall in Rechnung gestellt werden.
"Viele gehen davon aus, dass das ein Warnschuss vom Axel-Springer-Verlag war, um zu zeigen, was passieren könnte, wenn man erklärt, wie man die Add-Blocker-Sperre umgehen kann."
Die Adblock-Sperre auf Bild.de lässt sich mit bestimmten Filterbefehlen umgehen, die Anwaltskanzlei des Springer-Verlags argumentiert, dass schon die Verbreitung dieser Befehle unzulässig sei. Ob Richter das auch so sehen, bleibt unklar: Dazu müsste es der Youtuber auf einen Prozess ankommen lassen. Aber: Das Video ist aus dem Netz verschwunden. Es könnte also gut sein, dass der Youtuber die Unterlassungserklärung unterschrieben und das Video gelöscht hat.
Eine kleine Gedankenspielerei: Hätten die Anwälte mit ihrer Argumentation recht, würde das im Extremfall bedeuten, dass Webseiten urheberrechtlich wie BluRays behandelt werden könnten. DRadio-Wissen-Reporter Sebastian Sonntag vermutet: "Das könnte vor allem das Ende der Adblocker bedeuten."
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