Wetter ist immer: Es regnet in Strömen, die Sonne scheint, der Wind weht. Der Mythos von der Wetterfühligkeit hält sich hartnäckig. Dabei sind Biowetter-Vorhersagen nicht besser als Horoskope.
Heute wettern wir gegen die Wetterfühligkeit, denn die gibt es gar nicht. Stopp! Wir fühlen uns doch schlapp, wenn es zu heiß oder zu schwül ist. Und wir spüren den Druck auf den Kopf, wenn sich die Druckverhältnisse ändern. Und ein Ziehen an der Narbe, wenn das Wetter umschlägt.
Klar, sagt Atmosphärenforscher Hans Richner, das ist eine körperliche Reaktion auf das Wetter, aber keine Wetterfühligkeit. Oft glauben wir nämlich nur, dass wir bestimmte Beschwerden haben, weil bestimmtes Wetter herrscht.
"Wenn man wissenschaftlich an die Wetterfühligkeit herangeht, findet man einfach keine allgemeingültigen Zusammenhänge."
Psychischer Effekt stärker als der Einfluss des Wetters
Andere Aspekte wie Nahrung, Umwelteinflüsse und Beziehungen zu Kollegen haben einen viel größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden - wir schieben es aber einfachheitshalber gerne mal auf das Wetter. Dabei hat es nur womöglich nur einen sehr geringen - oder eben gar keinen - Einfluss auf unseren aktuellen Zustand gehabt.
"Es gibt hunderte - wenn nicht tausende - von Studien, die versucht haben, derartige Effekte wissenschaftlich zu untersuchen. Bei den meisten Untersuchungen ist etwas herausgekommen, aber die Resultate widersprechen sich völlig."
Wetter ist ein beliebtes Thema, das jeden interessiert. In vielen Magazinen gibt es Artikel, die eine Unterscheidung zwischen wetterfühlig, wetterempfindlich und wetterreagierend vornehmen - alles Pseudowissenschaft, weil es sich nicht beweisen lässt, sagt Atmosphärenforscher Hans Richner. Und wer Biowetter-Vorhersagen liest, könnte sich auch Horoskope anschauen. Einen Unterschied gebe es da nicht wirklich.