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Zerstörte Häuser, traumatisierte Menschen. Das Hochwasser im Juli 2021 hat enormene Schäden angerichtet. Manch einer, manch eine steht vor dem Nichts. Ein möglicher Trost: die Hilfsbereitschaft der Menschen. Allein beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe sind nach eigenen Angaben bis Ende Juli 36,4 Millionen Euro Spendengelder eingegangen.

Das Geld, verspricht Geschäftsführer Dominique Mann, würde schnelle und unbürokratisch an die Betroffenen ausgezahlt. Möglich sei das, weil der Zusammenschluss aus Caritas, der Diakonie und dem Roten Kreuz regional gut aufgestellt sei. Anlaufstellen gebe es überall vom kleinen Dorf bis zur Stadt.

Finanzielle Unterstützung über Netzwerk vor Ort

Konkret habe nach der Flutkatastrophe die Hilfe so ausgesehen: "In den ersten Tagen waren mobile Teams der Organisationen unterwegs und haben den Menschen, die es brauchten, Bargeld in Höhe von bis zu 1.500 Euro ausgezahlt", erklärt Dominique Mann. Das sei unbürokratisch verlaufen.

"Wenn jemand beispielsweise eine Waschmaschine braucht, wird kein neues Gerät, sondern direkt Bargeld rausgegeben. Ob die Person sich davon dann eine Waschmaschine, Kleidung oder ein Sofa kauft, muss sie selbst entscheiden."
Dominique Mann, Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Später – so weit sei man drei Wochen nach der Flut – müssten die Menschen in die Standorte der Caritas, Diakonie und dem Rotem Kreuz kommen und ihren Unterstützungsbedarf anmelden.

Aktionsbündnis unterstützt nur Privatpersonen

"Um staatliche Zuschüsse zu bekommen, sind oft 20 Prozent Eigenleistungen notwendig. Genau dieser Anteil kann zum Teil oder komplett aus Spendengeldern mitfinanziert werden."
Dominique Mann, Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Arbeiten an der Infrastruktur, also zum Beispiel der Aufbau von Straßen oder Stromnetzen, würden nicht aus Privatspenden und somit über das Aktionsbündnis finanziert. Dafür seien Kommunen, Länder oder der Bund zuständig.

"Wenn eine Person zweckgebunden spendet, also in den Verwendungszweck zum Beispiel Hochwasser Deutschland schreibt, wird das Geld ausschließlich für die Betroffenen dieser Katastrophe verwendet."
Dominique Mann, Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Wer übrigens spenden und dabei sicher sein will, dass das Geld bei Menschen in spezifischen Bedürfnislagen eingesetzt wird, sollte einen eindeutigen Verwendungszweck auf der Überweisung angeben, rät Dominique Mann. Ansonsten kann das Spendengeld in andere Projekte fließen, die ein Bündnis oder eine Organisation unterstützt.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Flutkatastrophe
Wie Spendengelder bei Bedürftigen ankommen
vom 04. August 2021
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Dominique Mann, Geschäftsführer Aktionsbündnis Katastrophenhilfe