Drei Männer werden wegen Terrorverdachts verhaftet. Zuvor wurden sie rund um die Uhr von Sicherheitsbehörden überwacht. Wie funktioniert das? Und wie kamen die Behörden den drei auf die Schliche?
Am Dienstag (13. September) wurden in Schleswig-Holstein drei Syrer verhaftet. Sie stehen unter Terrorverdacht. Die drei Männer sollen laut Bundesanwaltschaft im Auftrag der Terrororganisation Islamischer Staat nach Deutschland gekommen sein. Konkrete Terror-Aufträge gab es wohl noch nicht.
Die Syrer lebten in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften. Die deutschen Sicherheitsbehörden hatten die drei Männer auf dem Schirm und überwachten sie intensiv.
"Für solch eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung braucht es pro Person etwa 25 Leute in fünf Teams, die sich dann abwechseln."
Solche eine engmaschige Überwachung ist sehr aufwendig, sagt Elmar Theveßen, Terrorismusexperte des ZDF. Bei drei Personen braucht es rund 75 Überwacher, die sich in Teams abwechseln, damit sie bei der Verfolgung nicht auffliegen.
Ein Problem: verschlüsselte Kommunikation
Auch wurde die Kommunikation der Verdächtigen überwacht. "Auf die Handys wird ein Virus gepflanzt", sagt Theveßen. So wird ein Programm auf dem Mobiltelefon installiert, um die Ortung der Verdächtigen zu gewährleisten. Ein Problem war, dass die drei Syrer Apps wie zum Beispiel Telegram nutzten, die eine verschlüsselte Kommunikation bieten. "Tatsächlich können deutsche Behörden bisher die Verschlüsselungen mancher Apps nicht knacken", so Theveßen.
Die Verdächtigen hatten gefälschte Dokumente
Die drei Männer waren wegen ihrer gefälschten Pässe aufgefallen. Bei der Untersuchung der Dokumente wurde festgestellt, dass alle drei aus derselben Fälscherwerkstatt kommen. Solche Untersuchungen unternimmt die forensische Stelle des Bundeskriminalamtes. Das Amt bewahrt verschiedene gefälschte Pässe auf, um diese mit neuen Fälschungen abzugleichen. So können die Beamten Rückschlüsse darauf ziehen, woher falsche Dokumente kommen und was dahinter stecken kann.