Seit dem Mauerfall haben die Menschen in Ostdeutschland eine höhere Lebenserwartung: Sie ist zwischen 1989 und 2000 um vier Jahre gestiegen.
Das liegt unter anderem daran, dass seit der Wiedervereinignung viel Geld in die Sozialsysteme geflossen ist - nämlich statt 2000 Euro pro Kopf und Jahr dann 5000 Euro. Daraus ergibt sich die Formel: Jeder Euro, den die Ostdeutschen nach der Wende mehr an Rente und Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen bekamen, trug pro Jahr zu einer Lebensverlängerung von drei Stunden bei.
Gesundheitsausgaben wichtiger als Rente
Vor allem die Ausgaben in das Gesundheitswesen haben sich gelohnt, so die haben die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut herausgefunden. Jeder Euro habe doppelt so viel bewirkt wie ein Euro mehr in die Rente.
Mit der Studie wurde erstmals genau untersucht, welchen Einfluss gestiegene Sozialausgaben auf die Lebenserwartung haben. Deutschland ist dafür ein interessantes Forschungsgebiet. Denn durch die Wiedervereinigung des Landes ergab sich die historisch ziemlich einmalige Situation, dass sich zwei Bevölkerungen mit unterschiedlichen Sozialsystemen und Lebenserwartungen in wenigen Jahrzehnten einander angleichen. Außerdem zeigt die Studie auch, dass sich Investitionen in die Sozialsysteme lohnen - wir leben dann länger.
Mehr besseres Gesundheitswesen im Netz:
- Effekts des Mauerfalls | Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts
- Can public spending reduce mortality disparities? | Die Studie in voller Länge