Sie sind in Würzburg, München und anderen Städten unterwegs. Als Winterhilfe inszenieren sie Geld- und Kleiderspenden. Geschickte Propaganda der rechtsextremen Partei "Der dritte Weg".
Die rechtsextreme Partei "Der dritte Weg" sammelt derzeit Geld- und Kleiderspenden für Menschen, die es brauchen. Erstmal nicht unsympathisch. Verteilt werden die Sachen dann aber ziemlich publikumswirksam. Zum Glück wird schnell klar, dass es sich um eine Partei für rechte Hardcore-Ideologen handelt, sagt unsere Reporterin.
Grit Eggerichs hat sich angeschaut, was hinter dieser Partei und ihrer Winterhilfe steckt.
"Das sind offenbar Leute vom ganz rechten Rand."
Die Partei ist aus rechten Kameradschaften entstanden - aus einem Netzwerk, das sich "Freies Netz Süd" nennt. "Da sind Straßenszenen-Rechtsextreminsten und Neonazis aus Bayern organisiert", erklärt unsere Reporterin.
Diese Kameradschaften sind bereits militant gegen Asylbewerber vorgegangen. Gemeinsam mit ehemaligen NPD-Mitgliedern haben sie eine Partei gegründet, um sich mit diesem Status in der Öffentlichkeit besser inszenieren zu können, anstatt als Straßengang Flugblätter zu verteilen.
"Ganz klar sind beim Dritten Weg auch bestimmte Gruppen von der Winteraktion ausgeschlossen: Flüchtlingen sowie Alkohol- und Drogenabhängigen wird nicht geholfen."
Dass es sich bei der Dritte Weg um Neonazis handelt, transportieren sie ganz unverhohlen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Die klingt zum Teil wie Propaganda der NSDAP. Der Dritte Weg benutzt auch eine ganz ähnliche Rhetorik und zum Teil wortgleiche Begriffe.
Das Winterhilfswerk - das was die Partei zurzeit inszeniert - hat ein Pendant in der Zeit des Nationalsozialismus. Joseph Goebbels und Adolf Hitler haben das "Winterhilfswerk des deutschen Volkes" bereits 1933 gegründet. Der "Dritte Weg" fordert jetzt auch die Menschen auf, etwas für den guten Zweck zu tun - als Propagandamittel.
"Die Bezüge zum historischen Nationalsozialismus sind in dieser Partei schon sehr, sehr stark und sehr präsent."
Der Rechtsextremismusexperte Dierk Borstel sagt allerdings weiter, wir sollten die Partei nicht überbewerten: "In der Regel war das für Parteien wie die NPD, wenn sie mit so etwas unmittelbar verbunden wurden, ein Signal dafür, dass sie bei der nächsten Wahl keine Chance hatten."
Bei der Partei "Der Dritte Weg" steckt schon der Name voller historischer Bezüge. Laut Parteiprogramm ist ihr Ziel der Mittelweg – also der dritte Weg – zwischen "ausbeuterischem Kapitalismus und gleichmacherischem Kommunismus."
"Das Wichtigste, was die Partei will, ist auffallen und provozieren - in der Hoffnung, gesehen zu werden. Da ist es egal, ob es wohlwollende Reaktionen gibt oder die Leute sie beschimpfen.“
In Bayern und Rheinland-Pfalz hat der Verfassungsschutz die Partei im Blick. Ihre Mitglieder sind als militante Rechte bekannt.