Fernsehinhalte lassen sich nicht so einfach ins Netz übertragen. Das haben viele klassische TV-Anbieter in den vergangenen Jahren schmerzlich erfahren müssen. Trotzdem führt auch für sie kein Weg mehr vorbei an der Videoplattform.
Verlage oder etablierte TV- und Radio-Sender spielen bislang noch keine große Rolle auf Youtube. Obwohl die eigentlich wissen müssten, wie es geht, denn schließlich haben sie die Kompetenz, wenn es um die professionelle Produktion von Medieninhalten geht. Doch auf der Online-Videoplattform sind ganz andere Sachen gefragt, als in den klassischen Medien.
"Youtube ist die Summe von allem, was Bewegtbild anbelangt. Fernsehinhalte sind nur eine Teilmenge der Inhalte auf Youtube."
Denn Youtube ist nicht einfach nur eine weitere Abspielfläche für TV-Inhalte. Youtube ist längst mehr als das, sagt Medienwissenschaftler Bertram Gugel. Hier suchen Menschen vor allem nach Inhalten, die sie im Fernsehen gar nicht erst finden.
Marktmacht Youtube
Ein Potential, das Youtube früh erkannt hat. Die Plattform war von Anfang an darauf ausgerichtet, selbst gedrehte Videos hochladen und verbreiten zu können. Und das hat sie ihren Nutzern besonders leicht gemacht. Über 50 Prozent aller Videoabrufe im Netz werden inzwischen über Youtube getätigt. Die nächstgrößere Videoplattform kommt gerade mal auf 2-5 Prozent.
"Youtube als Plattform spricht so gut wie jeden Internetnutzer an. Was wir aber schon sehen, die Youtube-Stars, die dort ein Publikum aufbauen, das ist eine sehr, sehr junge Zielgruppe."
Weil Youtube vor allem auf User Generated Content, also von den Nutzern selbst gedrehte und produzierte Videos, setzt, etablieren sich ganz neue Medienformate, die ihre eigenen Stars haben. So von ihrem Youtube Channel leben können allerdings gerade mal 50 bis 100 Youtuber schätzt Bertram Gugel. Denn damit sich so ein Channel lohnt, muss regelmäßig schon einiges an Klicks zusammenkommen. Bei der Masse an Videos, die Youtube zu bieten hat, ein hartes Geschäft.