Wer knackige Apfel liebt, danach aber eine dicke Zunge oder tränende Augen bekommt, wird sich freuen: Demnächst kommen zwei Apfelsorten auf den Markt, die für die meisten Allergiker geeignet sein sollen. Doch was macht Äpfel allergiefreundlich?
In Deutschland leiden Millionen Menschen unter einer Frühblüherallergie – und oft auch an Kreuzallergien, etwa gegen Nüsse oder Äpfel. Wer Äpfel nicht verträgt, hat meist das Protein Mal d 1 als Auslöser.
Forschende haben nun zwei neue Apfelsorten gezüchtet, die besonders wenig davon enthalten. Laut Aglaia Dane aus den Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten wurden die neuen Sorten fünf Jahre lang entwickelt und getestet.
"Diese beiden Apfelsorten haben besonders wenig Mal d 1. Das ist ein Protein, das bei den meisten Leuten, die Äpfel nicht vertragen, allergische Symptome auslöst."
Die Studie dazu wurde mit 150 Probandinnen und Probanden durchgeführt, von denen die meisten die Äpfel ohne Beschwerden essen konnten.
Erste Tests zeigen gute Verträglichkeit
Die beiden neuen Apfelsorten heißen vorerst noch ZIN 186 und ZIN 168 und wurden unter anderem an der Hochschule Osnabrück, der TU München und der Charité in Berlin erforscht.
"Die Äpfel wurden an Probandinnen und Probanden getestet. 150 Leute mit Allergie haben mitgemacht, und die meisten konnten die Äpfel wirklich essen, ohne Symptome zu bekommen."
Trotzdem sei nicht garantiert, dass wirklich jeder Allergiker diese Sorten problemlos verträgt.
"Einige hatten doch Symptome. Wie stark die dann waren – dazu gibt es noch keine Infos. Die Studie soll im Sommer veröffentlicht werden."
Komplett allergiefreie Äpfel gebe es bisher nicht, aber diese neuen Sorten seien für viele Menschen eine deutliche Verbesserung.
Ab Herbst im Supermarkt
Die Bäume mit den neuen Sorten stehen bereits. Dane erklärt, sie befänden sich südlich von Hamburg, genauer gesagt im Alten Land, dem größten geschlossenen Obstanbaugebiet Europas. Dort seien 200.000 Bäume der neuen Apfelsorten gepflanzt worden.
"Sie stehen südlich von Hamburg, genauer gesagt im Alten Land. Das ist Europas größtes geschlossenes Obstanbaugebiet. Dort wurden 200.000 Bäume der neuen Apfelsorten gepflanzt."
Die ersten Äpfel sollen ab September im Supermarkt erhältlich sein, eine zweite, etwas saurere Sorte folge im Januar. Auch wenn die Sorten noch keine klangvollen Namen hätten, könnten sie für viele Menschen mit Apfelallergie eine echte Alternative sein.