"Ich kann essen, was ich will, und nehme nicht zu", mit diesem Spruch macht man sich nicht unbedingt beliebt. Tatsächlich gibt es Menschen, denen es schwerfällt, zuzunehmen. Die Set-Point-Theorie erklärt wieso.
Wie viel wir wiegen, ist zum Teil auch eine genetische Veranlagung. Viele nehmen zu, sobald sie viele Kalorien zu sich nehmen. Andere wiederum leiden an chronischem Untergewicht. Oft versuchen sie, verzweifelt zuzunehmen, das gelingt aber oft nur schwer. Marco Spielau ist Ernährungswissenschaftler und hat ein Buch über den Jo-Jo-Effekt geschrieben, der häufig nach Diäten auftritt. Ob es uns schwerfällt, zu- oder abzunehmen, hängt mit dem inneren Set-Point zusammen, sagt Marco Spielau. Im Körper ist ein ideales Körpergewicht genetisch programmiert - vergleichbar mit einem Thermostat. Nach Gewichtsveränderungen versucht der Körper, diesen Wert wieder zu erreichen. Noch gilt die Set-Point-Theorie als umstritten. Viele Versuche werden gemacht, um sie wissenschaftlich zu untermauern.
"Die Set-Point-Theorie besagt, dass jeder Körper ein gewisses Wohlfühlgewicht hat. Und dieses Gewicht strebt der Körper immer an."
Ex-Nationalspieler Tim Wiese hat viel Zeit, Geld und Training investiert, um zuzunehmen.
Viele Faktoren, die das Gewicht beeinflussen
Neben der Genetik und der Epigenetik spielen auch Darmflora und Erziehung eine wichtige Rolle für das Gewicht. Laut Set-Point-Theorie kann man das im Körper programmierte Idealgewicht auch verändern. Allerdings kann das einige Monate dauern: Nachdem man ab- oder zugenommen hat, muss man dafür das Gewicht über einen längeren Zeitraum halten, damit der Körper das neue Set-Point-Gewicht als Basiswert annimmt.
"Die Studenten klagten über Übelkeit, Erbrechen und Bewegungsdrang."
Studenten sollten Kalorienaufnahme verdoppeln
Ein Versuch mit Studenten sollte Nachweise für die Set-Point-Theorie liefern. Die Studenten wurden aufgefordert, das Doppelte ihres Kalorienbedarfs zu verzehren. Sie sollten sich mit Fast Food ernähren und sich auch noch so wenig wie möglich bewegen. Die Studenten taten sich schwer, so viel Nahrung zu sich zu nehmen. Manche bauten sogar Muskulatur auf, obwohl sie sich kaum bewegten und auch kein Krafttraining machten. Der Körper wehrt sich regelrecht gegen ein "zu viel", erklärt Marco Spiegelau die Ergebnisse des Versuchs.
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