Es sind die drei schlimmsten Tage, die Dresden in seiner bisherigen Geschichte erlebt: Vom 13. bis 15. Februar 1945 fliegen alliierte Luftstreitkräfte innerhalb von 72 Stunden mehrere große Angriffswellen auf die Stadt.

Anschließend liegt Dresden in Trümmern und etwa 25.000 Menschen verlieren ihr Leben. Wenige Tage zuvor hat der sowjetische Generaloberst Alexei Antonow darauf gedrängt, vermehrt ostdeutsche Verkehrsknotenpunkte zu bombardieren. Die Nachschubwege für die deutsche Wehrmacht an die Ostfront soll unterbrochen werden. Deshalb gerät Dresden als Verkehrsknotenpunkt ins Visier der alliierten Bomberpiloten.

Eine Stunde History aus der Urania
© Deutschlandfunk Nova
Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld (links) und Moderator Markus Dichmann im Gespräch mit Nora Lang, die die Luftangriffe auf Dresden als 13-Jährige erlebt hat.

Instrumentalisierung der Angriffe

Unmittelbar nach den Angriffen instrumentalisiert die NS-Propaganda die Luftangriffe. Dieses "schwere Verbrechen" richte sich gegen die Zivilbevölkerung und sei Teil eines "planmäßigen Vernichtungsfeldzugs gegen Deutschland", heißt es.

Die DDR-Führung nennt den Angriff später einen Beleg für die sinnlose Zerstörung europäischer Kulturstädte durch den westlichen Imperialismus und verweist darauf, dass die sowjetische Rote Armee niemals Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung geflogen habe. Zudem ranken sich um die Luftangriffe Legenden und Mythen, die von mehr als 200.000 Toten sowie Tiefflugangriffen der amerikanischen Luftwaffe auf flüchtende Menschen sprechen.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Nora Lang hat die Luftangriffe als 13-Jährige erlebt und schildert, wie sie die drei Tage überlebt hat.
  • Der Historiker Dietmar Süß hat sich mit Ausmaß und Bedeutung des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg beschäftigt.
  • Matthias Neutzner, Gründer von Memorare Pacem, Gesellschaft für Friedenskultur, beschäftigt sich mit der Erinnerungskultur in Dresden, wo alljährlich am 13. Februar an die Luftangriffe erinnert wird.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert, wie es dazu kam, dass Dresden Anfang 1945 zum Angriffsziel der Alliierten wurde.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporterin Nadine Kreuzahler schildert die Luftangriffe aus der Perspektive der Dresdner Bevölkerung.

Diese Folge von Eine Stunde History wurde am 05.02.2020 vor Publikum im Urania Theater in Berlin aufgezeichnet.

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Shownotes
Zweiter Weltkrieg
Die Bombardierung Dresdens 1945
vom 07. Februar 2020
Moderation: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte