Die alten Ägypter haben ja so einige erstaunliche Dinge getan. Riesige Pyramiden bauen zum Beispiel, aber auch Millionen Vögel töten.

Vor rund 2700 Jahren haben die Menschen am Nil damit begonnen, etliche Millionen Heilige Ibisse zu opfern und in Kultstätten zu lagern, fast tausend Jahre lang. Archäologen haben die mumifizierten Vögel in Tongefäßen gefunden und wunderten sich schon lange, woher die vielen Tiere überhaupt kamen.

Eine Forscherin der Griffith Universität in Australien hat deshalb zusammen mit ihrem Team das Erbgut der mumifizierten Ibisse aus sechs ägyptischen Katakomben untersucht. Die Tiere mit dem langen, gekrümmten Schnabel wiesen eine ähnliche genetische Vielfalt auf wie heute lebende Ibisse. Die Forscherin schließt daraus, dass die Vögel damals nicht extra gezücht wurden, sondern wildlebend waren. Sonst wäre der Genpool der Tiere kleiner. Sie mussten also immer wieder neu gefangen werden, vermutlich von Priestern, kurz vor den Opfer-Ritualen.

Die Heiligen Ibisse wurden in Katakomben kilometerweit vom Boden bis zur Decke in Tongefäßen gestapelt. Der Vogel verkörperte den ägypteischen Gott der Weisheit und Wissenschaft.