Im alten Peru wurde mit Bier Diplomatie betrieben.

Es geht um das Wari-Reich, das sich im heutigen Peru erstreckt hat, vor ungefähr 1000 Jahren. Wissenschaftler vom Field Museum in Chicago haben an der Grenze des alten Wari-Reichs eine alte Brauerei entdeckt. Der Archäologe Ryan Williams sagte dem österreichischen Rundfunk ORF, dass Bier in dem Reich eine besondere Rolle gespielt hat. Kein Bier so wie wir es heute kennen, sondern ein alkoholisches Getränk aus Mais gebraut mit Beeren des Pfefferbaums.

Über einen Zeitraum von 400 Jahren soll es dort einmal im Monat Trinkgelage gegeben haben, mit extra dafür getöpferten rituellen Gefäßen. Der Forscher glaubt, dass dazu Persönlichkeiten aus anderen Kulturen eingeladen wurden. Denn in den Ruinen der Brauerei befanden sich auch von ihnen typische Gefäße. Anders als in anderen Teilen des Reichs sind die Wari rund um die Brauerei weniger gewaltsam vorgegangen. Die Bierdiplomatie hat also offenbar gewirkt.

Unklar ist aber noch, wie es mit dem Außenposten zuende gegangen ist: Nach der letzten Party wurde alles niedergebrannt und die Anlage verlassen. Ein paar Jahrzehnte später war es dann vorbei mit den Wari.