Egal ob am Telefon oder über eine Sprachnachricht: Die Stimme von Verwandten oder Freunden erkennen die meisten sicher.

Aber es könnte auch die Fälschung einer Software dahinter stecken. Amazon hat eine neue Technik vorgestellt, die die Stimme von Menschen nachahmen kann. Als Ausgangsmaterial reichte dafür schon weniger als eine Minute Sprache. Bisher brauchte solche Technik mehrere Stunden eingesprochenen Text.

Für Irritationen sorgte, wie Amazon die Stimmimitation vorstellte. Dabei las ein Alexa-Lautsprecher einem Jungen aus dem Buch "Der Zauberer von Oz" vor - mit der Stimme seiner Großmutter. Der Konzern deutete an, so könnten Stimmen verstorbener Familienmitglieder konserviert werden und bezog sich dabei auch auf die Opfer der Corona-Pandemie. Viele fanden das offenbar geschmacklos: Der Mitarbeiter stellte später in einem Interview klar, dass die Großmutter aus der Vorführung durchaus am Leben sei.

Ob und wie Amazon die Technik einsetzen wird, ist bisher offen. Ein Professor für Computerwissenschaften der University of Buffalo sieht Missbrauchspotenzial. So könnten sich Kriminelle als Familienmitglieder ausgeben oder gefälschte Äußerungen von Top-Managern könnten die Aktienmärkte durcheinanderbringen.