Vor der Küste der Antarktis wird ein riesiges Meeresschutzgebiet entstehen.

Darauf haben sich die 24 Länder, die für das Gebiet zuständig sind, und die Europäische Union geeinigt. Das Meeresreservat soll eine Fläche von rund 1,6 Millionen Quadratkilometer haben - das ist die Fläche von Deutschland, Frankreich und Großbritannien. In einem großen Teil des Gebiets soll kommerzielle Fischerei verboten sein, im Rest soll das eingeschränkt möglich sein. Fischerei zu Forschungszwecken soll in der gesamten Schutzzone in kleinem Umfang erlaubt werden.

Anne Preger aus den Wissensnachrichten bei DRadio Wissen
"Bei den Ozeanen gibt es Nachholbedarf. Nur wenige Prozent sind hier unter Schutz gestellt, an Land sind es schon 14 Prozent."

Die Verhandlungen liefen schon seit 2012. Damals hatten die USA und Neuseeland eine solche Schutzzone vorgeschlagen. Russland hatte das Vorhaben aber lange blockiert, weil es Nachteile für seine Fischereiflotte befürchtet hat. Eine Entscheidung musste aber einstimmig fallen.

Das Gebiet, in dem die Schutzzone entsteht, heißt Rossmeer. Es gilt als eines der letzten unberührten maritimen Wildnisgebiete. Dort leben unter anderem Wale, Pinguine und Seehunde. Ab Ende 2017 soll das Rossmeer zum Schutzgebiet werden. Es ist das erste Mal, dass ein internationales Gewässer, das nicht zu einem Staat gehört, unter einen solchen Schutz kommt. Der besteht allerdings erst Mal nur auf Zeit: 35 Jahre.

Umweltschützer sind begeistert

Die geplante Einrichtung des weltweit größten Meeresschutzgebietes vor der Antarktis stößt bei Umweltschützern auf große Zustimmung. Greenpeace-Meeresexpertin Sandra Schöttner sagte im Deutschlandfunk, es handele sich um einen historischen Deal. Die Einigung sei ein sehr großer Erfolg für das gesamte Ökosystem und damit auch für den Menschen.