Seit fast 20 Jahren wollen Forschende den Zeitabschnitt des Holozäns beenden und stattdessen das Anthropozän einläuten - das Zeitalter des Menschen.

Das Holozän ist die offizielle geologische Epoche, in der sich die Erde seit dem Ende der Eiszeit befindet. Der Name kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet sinngemäß "das ganz Neue". Aber die Existenz des Menschen hat das Erscheinungsbild der Erde in letzter Zeit immer stärker verändert.

Die Menschheit hat in 70 Jahren mehr Energie verbraucht als in den 12.000 Jahren davor

Neue Argumente für ein neue erdgeschichtliche Epoche liefern Forschende in einem Fachjournal. Sie haben errechnet, dass die Menschheit in den letzten 70 Jahren mehr Energie verbraucht hat als in den 12.000 Jahren davor. An zahlreichen Punkten zeigen sie, wo die Menschen dadurch in den letzten Jahrzehnten Spuren in der Erdgeschichte hinterlassen haben - etwa durch radioaktiven Fallout, Industrie, Umweltverschmutzung und Treibhausgase.


Klaus Jansen im Deutschlandfunk Nova Wissensgespräch
"Der Begriff ist noch nicht offiziell. Umstritten ist zum Beispiel, wann genau der Zeitabschnitt starten soll. 1950 ist ein Vorschlag."

Für das Forschungskollektiv startet das Anthropozän deshalb Mitte des 20. Jahrhunderts. Bis in vier Jahren wollen sie da noch konkreter werden. Dann etwa wollen zwei große internationale Forschungsgremien grundsätzlich über die Einführung des Zeitalters des Menschen entscheiden.