Als vor knapp 2.000 Jahren in Italien der Vesuv ausbrach, wurde nicht nur Pompeji von Asche verschüttet, sondern auch die Stadt Herculaneum.

Dort lagerten in der Bibliothek mehrere Papyrusrollen, die bei dem Vulkanausbruch zu Briketts verkohlten und entsprechend schwer lesbar sind. In einem internationalen Projekt versuchen Fachleute, die Texte auf den Schriftstücken trotzdem zu entziffern, mit neuesten Verfahren.

Jetzt gab es ein spektakuläres Ergebnis: Auf einer der Papyrusrollen steht wohl, wo genau der antike griechische Philosoph Platon begraben wurde - und zwar in seinem privaten Garten, der zur platonischen Schule der Akademie von Athen gehörte. Bisher war nur bekannt, dass er irgendwo in der Akademie begraben wurde. Diese Info stammt aus einer Schriftrolle, die die Geschichte von Platons Akademie erzählt. Außerdem fiel Platon wohl mehrere Jahre früher als bisher gedacht vorübergehend in die Hände von Sklavenhändlern.

Platon lebte im vierten und fünften Jahrhundert vor Christus und gründete die erste Philosophenschule in Griechenland. Sein philosophischer Lehrer war Sokrates. Eins von Platons Kernthemen ist die Frage, wie man Wahrheit von Meinungen unterscheiden kann.