Die Tafeln in Deutschland geben nach eigenen Angaben Essen an immer mehr Menschen aus.

Der Vorsitzende des Dachverbands der Tafeln, Jochen Brühl, hat neue Zahlen vorgestellt. Er sagt, dass es letztes Jahr 10 Prozent mehr Bedürftige waren als im Vorjahr. Damit sind es inzwischen 1,65 Millionen Menschen in Deutschland, die sich dort regelmäßig Lebensmittel abholen.

Laut dem Dachverband sind vor allem mehr Senioren, die Rente oder Grundsicherung beziehen, gekommen. In dieser Gruppe lag der Anstieg innerhalb eines Jahres bei 20 Prozent. Niedrige Renten sind laut den Tafeln nach Langzeitarbeitslosigkeit der häufigste Grund, warum Menschen zur Tafel kommen.

Brühl fordert wegen des Zulaufs staatliche Unterstützung für die Tafeln. Außerdem politische Reformen, um Armut zu bekämpfen. Er macht darauf aufmerksam, dass es seiner Organisation an Helfenden und Equipment wie Kühlfahrzeugen oder Lagern fehlt. Darüber hinaus kritisiert er das Wegwerfen von Lebensmitteln. Den Angaben nach wird weltweit jedes dritte produzierte Lebensmittel weggeworfen.

Bedürftige bekommen bei den Tafeln für wenig Geld Lebensmittel, die zum Beispiel von Supermärkten oder Bäckereien aussortiert wurden.