Für bedrohte Tier- und Pflanzenarten gibt es die sogenannte "Rote Liste". Da listet die Weltnaturschutzunion IUCN alle Arten auf, die ein hohes Risiko haben, auszusterben.

Ab jetzt gibt es neben der Roten Liste allerdings auch eine Grüne Liste. Bei ihr geht es darum, aufzuzeigen, ob eine bestimmte Art mit genug Schutzmaßnahmen wieder aufgepäppelt werden könnte. Mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zehn Jahre lang daran gearbeitet. Und für mehr als 180 Arten gibt es jetzt Informationen.

Zum Beispiel für den kalifornischen Kondor. Im Moment sind nur 200 Tiere alt genug, um zu brüten - daher sind sie vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste. Auf der Grünen Liste steht allerdings, dass es mit genug Schutz klappen könnte, dass in 100 Jahren wieder fast so viele Tiere (75 Prozent) wie früher auf der Erde leben könnten.


Ann-Kathrin Horn, Deutschlandfunknova-Nachrichten
Zum Glück haben von den Arten, mit denen sie das neue System getestet haben, fast alle das Potential, sich zumindest ein bisschen zu erholen.

Nur bei vier Prozent ist es laut den Forschenden so, dass es vermutlich keine Erfolgsaussichten gibt, dazu gehört zum Beispiel die Antiguanische Sumpfschildkröte. Gleichzeitig gibt es Arten, die sind im Vergleich zu anderen Arten nicht so stark gefährdet. Sie aber haben nicht so gute Chancen, sich zu erholen – zum Beispiel das Lesueur-Bürstenkänguru in Australien. Die Weltnaturschutzunion sagt, dass die Grüne Liste mehr darüber aussagen kann, wie gefährdete Arten tatsächlich geschützt werden können.

Das Bild zeigt den verwandten Andenkondor.