Die Mittelstreifen von Straßen sind vielleicht nicht die schönsten Grünflächen einer Stadt - aber sie bieten vielen Insekten einen geschützten Lebensraum.

Ein Forschungsteam der Humboldt-Uni und des Museums für Naturkunde Berlin hat drei Straßenabschnitte in der Stadt untersucht und dort 400 verschiedene Insektenarten erfasst. Unter den Arten sind auch einige, die als gefährdet oder in der Region sogar schon als ausgestorben gelten, wie zum Beispiel die Heuschrecken-Sandwespe.

Die Vielzahl hat die Forschenden überrascht, denn die Mittelstreifen sind ein ziemlich extremer Lebensraum: Tiere und Pflanzen müssen da zum Beispiel mit Schadstoffen, Trockenheit und Streusalz zurechtkommen. Dafür sind sie aber auch besonders geschützt vor Menschen und Haustieren. Die größte Gefahr für die Artenvielfalt auf dem Mittelstreifen ist laut den Forschenden übertriebenes Mähen. Die zuständigen Stadtbezirke wollen aber in Zukunft nur noch einmal im Jahr mähen.