Von den Meeren steht bisher nur ein sehr kleiner Teil unter Schutz. Nach Angaben eines internationalen Forschungsteams sind es sieben Prozent, wirklich streng geschützt sind aber nicht einmal drei Prozent.

Die Forschenden fordern, dass die Meeresschutzgebiete deutlich ausgeweitet werden – auf rund 30 Prozent. Davon könnten nicht nur die Lebewesen in den geschützten Gebieten profitieren, sondern auch die Gebiete außerhalb der Meeresschutzzonen: Dort werde die Vielfalt und Anzahl der Arten steigen. Das komme dann auch der Fischerei zugute, schreiben die Forschenden im Fachmagazin Nature. Sie rechnen aus: Durch größere Schutzzonen auf rund 30 Prozent der Meeresflächen könnten fast sechs Millionen Tonnen Lebensmittel mehr aus dem Meer gewonnen werden. Wenn so eine Schutzzone eingerichtet sei, könnten sich in dem neuen Gebiet nach drei Jahren die Vielfalt und Anzahl von Meereslebewesen messbar erholt haben.

Nicht überzeugt von diesen Berechnungen ist Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock: Er sieht keine Belege dafür, dass auch der Fischbestand außerhalb der Schutzzonen anwachsen könnte und geht daher nicht davon aus, dass ausgedehnte Meeresschutzzonen der Fischerei helfen.