Dreist, neugierig oder doch eher zurückhaltend?

Der Charakterzug scheint bei Buntbarschen angeboren zu sein. Ein Team aus dem Bereich Verhaltensbiologie hat im Tanganjikasee im Sambia 700 Fische in spezielle Becken im See gesetzt, um deren Verhalten zu beobachten. In dem See leben mehr als 200 verschiedene Buntbarscharten, die zum Teil ganz kleine Nischen des Sees besetzen und entsprechend angepasst sind. In der Studie wurden knapp 60 Arten getestet und beobachtet.

Es zeigte sich, dass es große Unterschiede zwischen den einzelnen Arten und ihrem Entdeckungsdrang in einer neuen Umgebung gibt. Die Forschenden konnten anhand ihrer Beobachtungen neugierige und zurückhaltende Arten unterscheiden. Eine DNA-Analyse zeigte dann, dass man diese Charaktereigenschaft an einer bestimmten genetischen Variation ablesen kann. Wurde die Region mit der Genschere Crispr/Cas verändert, dann wurde aus scheuen Fischen neugierige. Diese Genvariante gibt es nicht nur bei Fischen, sondern auch bei Säugetieren.