Blütenblätter, die aussehen, wie eine Fliege - diesen Trick der Natur nutzt eine bestimmte Blumenart in Südafrika.

Die Blume blüht leuchtend orange mit strahlenförmigen Blütenblättern und trägt den lateinischen Namen Gorteria diffusa. Sie gehört zur Familie der Korbblütler - oder auf Englisch: zu den daisies. Einige innere Blütenblätter sind besonders: Sie sind nämlich kürzer, am Ansatz schwarz-grün gefärbt und sie haben Höcker mit Härchen. Damit imitiert die Blume offenbar Fliegenweibchen, um die Männchen anzulocken zur Bestäubung und um Pollen weiterzutragen. Jetzt hat ein Forschungsteam aus Großbritannien und Südafrika genauer untersucht, wie diese optische Täuschung zustandekommt.

Die Forschenden haben die Erbanlagen der Blütenblätter mit und ohne Fliegenattrappe verglichen. Dabei zeigte sich überraschenderweise, dass die Pflanze gar keine speziellen Gene dafür braucht: Stattdessen nutzt sie einfach drei normale Gene und kombiniert deren Funktionen neu, so dass sie gemeinsam die täuschenden Fliegen-Blätter erzeugen.

Fliegenattrappen an mehreren Stellen

Die Funktionen der drei Gene sind normalerweise: Eisen in der Pflanze verschieben, Haare an den Wurzeln sprießen lassen und Entwicklungsprozesse in der Pflanze steuern. In Kombination sorgt dass dann dafür, dass sich die Blütenblätter dunkler färben, fliegentyptische Härchen darauf entstehen und dass diese Fliegenattrappen an zufälligen Stellen auf den Blüten erscheinen.

Den Trick nutzt die Blume vermutlich, weil sie in Südafrika in einer Region wächst, in der die Regenzeit nur kurz ist und in der dann viele Pflanzen gleichzeitig blühen. Dadurch gibt es dann einen großen Wettbewerb, Bestäuber anzulocken.