Wie sah eigentlich die Wirtschaftskraft der Römer genau aus? Eine Antwort darauf haben Wissenschaftler jetzt ausgerechnet in Grönland gefunden.

Sie haben nach einer Bohrung einen grönländischen Eiskern untersucht, in dem die Schneefälle der letzten gut 3000 Jahre abzulesen waren. Im Schnee waren dabei viele Spuren von Blei zu finden. Das Blei stammt unter anderem aus Minen in Nordeuropa und wurde von den Römern zum Beispiel für den Bau von Wasserpfeifen oder die Ummantelung von Schiffen gebraucht. Auch beim Verarbeiten von Silber wurde viel Blei freigesetzt, und Silber war zum Beispiel sehr wichtig für die Produktion von römischen Münzen. Durch den Eiskern war klar, wann genau das Blei freigesetzt wurde, fast so wie viele kleine Kalender-Einträge.

Die Forscher schreiben jetzt in einem Fachblatt, dass es in Zeiten von Frieden und Wohlstand mehr Bleispuren gab, zum Beispiel in der Zeit von 27 vor bis 100 nach Christus. In Zeiten des Bürgerkrieges und großer Epidemien sank dagegen der Blei-Ausstoß. Ein beteiligter Forscher sagte, die jetzt erstellte Blei-Kurve wäre zwar nicht so aussagefähig wie ein römisches Bruttoinlandsprodukt. Aber diese Methode würde dem vielleicht am nächsten kommen.