Wer früher für andere ein Wort buchstabieren wollte, sagte: A wie Anton, D wie David und N wie Nathan.

Aber dann kamen die Nationalsozialisten und strichen 1934 alle jüdischen Namen aus der Buchstabiertafel. Seitdem heißt es D wie Dora und N wie Nordpol. Das wollte der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, Michael Blume, nicht länger so stehen lassen und hatte vorgeschlagen, das zu überarbeiten.

Darüber hat nun das zuständige Deutsche Institut für Normung, DIN, beraten und beschlossen, dass nächsten Herbst wieder die Buchstabiertafel der Weimarer Zeit eingesetzt werden soll, also mit den jüdischen Namen drin. Das berichtet die Funke-Mediengruppe.

Weimarer Version soll vorübergehend gelten

Die Weimarer Version soll allerdings nur vorübergehend gelten, bis die Buchstabiertafel modern überarbeitet wird und eine ganz neue Version in Kraft tritt - und zwar Ende 2022. In der modernisierten Buchstabiertafel werden wahrscheinlich fast nur noch Städtenamen vorkommen.

Die deutsche Buchstabiertafel ist zwar schon mal 1950 überarbeitet worden, aber dabei wurden die meisten gestrichenen jüdischen Namen nicht wieder aufgenommen.