Chlorpyrifos ist ein Pestizid, das Pflanzen gegen Insekten schützen soll.

Das Mittel wirkt bei Insekten als Nervengift und ist umstritten, unter anderem weil es im Verdacht steht, die Gehirne von Babys zu schädigen. Jetzt haben schwedische und amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass eine Zulassungsstudie für Chlorpyrifos offenbar Gesundheitsgefahren heruntergespielt hat.

Die Forscher haben Rohdaten einer Studie des Pestizidherstellers Dow Agro Sciences im Nachhinein noch mal ausgewertet. Aus den Daten geht laut den Forschern hervor, dass Chlorpyrifos in Tierversuchen schon in kleinen Mengen den Aufbau des Gehirns schädigt. Dieser Effekt fand sich aber im offiziellen Fazit der Herstellerstudie nicht wieder. Laut Recherchen des Bayerischen Rundfunks haben die für die Zulassung zuständigen europäischen Behörden das damals nicht bemängelt. Chlorpyrifos ist seit 2006 in der EU zugelassen. In Deutschland darf der Wirkstoff aber seit 2015 nicht mehr eingesetzt werden.

Nach Ansicht der Wissenschaftler stellt sich jetzt grundsätzlich die Frage, wie sicher das europäische Zulassungsverfahren für Pestizide ist.