Indien gehört zu den Ländern, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind.

Per Test nachgewiesen infizierten sich dort mehr als 31 Millionen Menschen mit dem Virus. In einem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern macht das allerdings nur rund zwei Prozent der Bevölkerung aus. Eine behördliche Untersuchung deutet jetzt das wahre Ausmaß der Ansteckungen an. Den Hochrechnungen zufolge haben demnach zwei Drittel der Menschen in Indien Antikörper gegen das Coronavirus im Blut. Untersucht wurden Leute ab 6 Jahren. Die Stichprobe basiert auf Daten von 36.000 Teilnehmenden aus dem Juni und Juli.

Zwar ist inzwischen ein Viertel der Menschen in Indien wenigstens einfach gegen Corona geimpft. Ein weitaus größerer Teil scheint sich allerdings unbemerkt - oder wenigstens - ungetestet angesteckt zu haben.

Die Corona-Lage hatte sich in Indien vor allem im April und Mai zugespitzt - unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Virus. An einigen Tagen wurden 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass der medizinische Sauerstoff ausging und Menschen auf den Parkplätzen starben. Angehörige mussten selbst bei Krematorien warten.