Wie lässt sich die Ausbreitung des Coronavirus' bremsen, selbst wenn es wieder weniger Ausgangsbeschränkungen gibt?

Die Bundesregierung will dafür unter anderem über Smartphone-Bewegungsprofile nachverfolgen, wer mit jemandem Kontakt hatte, bei dem später eine Covid-19 Erkrankung festgestellt wird.

Für eine solche Stopp-Corona-App laufen jetzt Vorbereitungen, unter anderem in Berlin: In einer Bundeswehrkaserne simulieren etwa 50 Soldatinnen und Soldaten in Schutzausrüstung Begegnungen von zwei oder mehreren Menschen, drinnen und draußen. Ihre Kontakte werden über Bluetooth erfasst. Die Daten nutzt ein Berliner Fraunhofer-Institut zur App-Entwicklung.

In Sachen Datenschutz haben die Entwickler keine Bedenken. Sie erklären das mit dem Ablauf: Wenn sich zwei Leute mit Handys, die die Stopp-Corona-App haben, begegnen, dann tauschen die Apps anonymisierte Zahlencodes (IDs) aus. Dann prüft ein Algorithmus, ob der Kontakt so lange war, dass man sich hätte anstecken können. Wenn ja, dann werden die IDs lokal auf den Handys gespeichert. Und wird eine Kontaktperson krank, dann kann diese entscheiden, ob sie ihre gespeicherten Daten teilt. Dann erst werden die gespeicherten ID-Nummern entschlüsselt und die vermerkten Smartphones bekommen eine Warnung angezeigt.

Im Bundestag gibt es politische Unterstützung aus allen Parteien für so eine App, die Bürger freiwillig installieren können und die sie ohne Preisgabe von Namen oder Standortdaten anonymisiert warnt, wenn sie Kontakt mit jemandem hatten, bei dem eine Coronavirus-Infektion bestätigt wurde.

Wie beim Corona-Tracking der Datenschutz gewahrt bleiben kann, wird auch auf Netzpolitik.org diskutiert. In anderen Ländern wie Singapur und China kommen ähnliche Apps schon zum Einsatz. Sie entsprechen aber nicht deutschen Datenschutzvorgaben.