Auf einigen Galapagos-Inseln gibt es schon seit rund zehn Jahren keine Tiere mehr, die Darwinfinken fressen würden. Trotzdem verhalten sich die Vögel dort noch immer so, als seien sie in Gefahr.

Das zeigt die Untersuchung eines Forschers der University of Cambridge. Er hat das Verhalten von Darwinfinken auf verschiedenen Galapagos-Inseln untersucht und verglichen. Auf einigen Inseln hatten die Finken noch nie Feinde, auf anderen gibt es heute noch vom Menschen eingeführte Raubtiere wie Katzen oder Ratten. Und schließlich gibt es Inseln, auf denen diese Raubtiere ausgerottet wurden. Das ist so lange her, dass die Darwinfinken, die heute dort leben, diese Feinde wahrscheinlich nicht mehr selbst erlebt haben. Trotzdem zeigten sie ängstliche Reaktionen, wenn der Forscher ein sich näherndes Raubtier imitierte. Er schließt daraus, dass der Einfluss auf das Verhalten komplizierter sein muss, als einfach nur das Vorhandensein oder Fehlen von Raubtieren.

Das Problem: Die Zeit und Energie, die die Darwinfinken für ihr Fluchtverhalten aufbringen, könnten sie besser nutzen, um Futter zu suchen, sich zu paaren, Eier zu legen und sich um den Nachwuchs zu kümmern. Die Ergebnisse der Untersuchung sollten deshalb mit einfließen, wenn Schutzmaßnahmen für bedrohte Tiere ergriffen werden.