Wenn Bäume von Raupen oder anderen Tieren befallen sind, senden sie Hilferufe.

Und zwar an andere Insekten und an Vögel, die die Raupen fressen. Im Labor war das schon gezeigt worden, Forschende aus Deutschland und aus Tschechien haben das jetzt allerdings auch im Wald nachgewiesen. Sie haben die Kronen von Bäumen im Leipziger Auwald untersucht - und festgestellt: Wenn die Bäume angegriffen wurden, gaben sie bestimmte Duft- und Bitterstoffe ab. Die Duftstoffe lockten Vögel und andere Tiere an, die zu den betroffenen Ästen hinflogen - und die Raupen fressen konnten. Für die Raupen wiederum wurden die Äste durch die Bitterstoffe weniger genießbar.

Die Forschenden sagen, dass die Bäume diese Art "Hilferuf" im Laufe der Evolution entwickelt haben. Die Erkenntnisse könnten dabei helfen, Schädlinge im Wald und in der Landwirtschaft auf natürlichem Weg zu bekämpfen.