Und unterwegs eine Schildkröte als Snack - so könnte es abgelaufen sein vor knapp 50.000 Jahren im mittleren Elbtal bei Magdeburg.

In den Kiesgruben in der Region gab es schon viele wichtige Funde. Jetzt wurden nach Informationen des Landesamts für Archäologie in Sachsen-Anhalt unter anderem fünf Fragmente von Schildkrötenpanzern entdeckt. Sie konnten der Europäischen Sumpfschildkröte zugeordnet werden. Datierungen ergaben ein Alter von etwa 42.000 bis 50.000 Jahre. Das ist ungewöhnlich, weil die Region eigentlich zu kalt war für die Entwicklung junger Schildkröten. Die Funde lagen offenbar außerhalb des damaligen natürlichen Verbreitungsgebiets der Europäischen Sumpfschildkröte.

Eine Erklärung ist, dass Menschen damals Schildkröten oft als Proviant auf Reisen mit dabei hatten. Die Tiere waren leicht zu transportieren und man hatte frisches Fleisch. Möglich ist, dass eiszeitliche Jäger die Schildkröten in nördliche, kühle Regionen mitbrachten - sozusagen als "lebende Konserven".