In einem Salzbergwerk in Österreich haben Bergleute vor fast 3000 Jahren ihren Kot hinterlassen.

Für Forschende ist das kein Igitt-Moment, sondern quasi eine Goldgrube. Der Kot ist nämlich sehr gut erhalten und man kann darin zum Beispiel ablesen, was die Menschen damals gegessen haben. Ein Team eines privaten Forschungszentrums und des Naturhistorischen Museums Wien haben herausgefunden, dass die Menschen in Österreich schon vor 2700 Jahren Blauschimmelkäse und wohl auch Bier auf dem Speiseplan hatten.

Käse und Bier sind relativ hochverarbeitete, fermentierte Lebensmittel und eher ein Kennzeichen für spätere Zeiten, daher finden die Forschenden das überraschend. Es ist bisher der älteste Nachweis für den Konsum von Blauschimmelkäse.

Salz und niedrige Temperaturen haben geholfen

Die Exkremente der Bergleute stammen aus vielen unterschiedlichen Zeiten und sind außergewöhnlich gut erhalten, wegen der hohen Salzkonzentration und der konstant niedrigen Temperaturen in der Salzmine. Auch altes Werkzeug und Kleidung wurden gut erhalten. Das Bergwerk ist heute noch in Betrieb.

Die Forschenden fanden noch etwas anderes heraus, was die überrascht hat. Nämlich, dass die Darmbakterien vor 300 Jahren noch sehr ähnlich zu denen von Ötzi von vor 5000 Jahren waren. Unsere heutigen sind ganz anders. Die Forschenden sagen, das sei ein Zeichen dafür, dass es in der Industriegesellschaft sehr schnell zu großen Veränderungen kam. Unser Darm-Mikrobiom gilt oft als zu wenig vielfältig und damit werden unter anderem Krankheiten und Allergien in Verbindung gebracht.