Ethikerinnen und Ethiker müssen sich oft Gedanken über furchtbare Szenarien machen.

Zum Beispiel darüber: Was passiert, wenn viele Menschen schlimm an Covid-19 erkrankt sind, man aber nicht alle versorgen kann? Wer soll eines von knappen Beatmungsgeräten bekommen und wer nicht? Ein US-Gesundheitswissenschaftler schreibt dazu in der New York Times, dass die meisten Einrichtungen und Verbände in ihren Richtlinien einen utilitaristischen Ansatz verfolgen. Heißt: Derjenige mit den besten Überlebenschancen bekommt das Gerät. Ob jüngere Patienten gegenüber älteren bevorzugt werden sollen, da sind sich die Fachleute nicht ganz einig. Die Jüngeren haben zwar noch mehr Leben vor sich, die Älteren sind aber möglicherweise wegen ihrer Erfahrung wichtig für die Gesellschaft. In Notfallplänen ist unter anderem festgehalten, dass wichtiges Personal im Gesundheitssystem bevorzugt werden soll.

Um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten, gibt es die Empfehlung, dass extra "Triage-Beauftragte" solche schweren Entscheidungen und Leben und Tod treffen. Also Dritte, die nicht (im Gegensatz zu den behandelnden Ärzten) direkt mit dem Patienten oder der Patientin in Verbindung stehen.

Einig sind sich Ethikforschende darin, dass Geld keine Rolle spielen sollte. Der Gesundheitsökonom schreibt aber, dass aktuell Geld und Status durchaus mitbestimmen, wer in den USA auf das Coronavirus getestet wird.