Die Ackerschmalwand ist ein weit verbreitetes Unkraut, das Evolutionsforschende für eine Studie extra angebaut haben.

Dabei war für sie interessant, wie sich das Unkraut evolutionär weiterentwickelt, also wo im Erbgut Mutationen auftreten. Das Ergebnis wurde jetzt im Fachmagazin Nature veröffentlicht: So zufällig wie gedacht, lässt die Pflanze in ihrem Erbgut Veränderungen gar nicht zu.

Lebenswichtige Gene kaum von Mutationen betroffen

Vielmehr konnten die Forschenden beobachten, dass Mutationen gehäuft an Stellen im Genom auftraten, die nicht unbedingt wichtig waren fürs Überleben. Gene, die existenzielle Funktionen bestimmten, waren dagegen viel seltener von Mutationen betroffen. Als ob die Pflanze sich einen Schutzmechanismus zugelegt hat.

Neuer Blick auf die Evolution

Nach Angaben der Forschenden ist das eine völlig neue Perspektive auf die Art und Weise, wie Evolution funktioniert. Bisher galt eher die Theorie nach Darwin, dass Mutationen zufällig entstehen und nur die natürliche Auslese bestimmt, welche Gene sich schneller oder langsamer verändern.

Die Ackerschmalwand ist eine der wichtigsten Pflanzen der Genetik und Molekularbiologie, weil sie nur zehn Chromosomen und einen kurzen Generationswechsel hat.