London ist beliebt für Scheidungen

Besonderheiten des britischen Familienrechts sorgen dafür, dass jedes Jahr tausende Ausländer vor britische Gerichte ziehen. Mann und Frau bekommen normalerweise jeweils die Hälfte des Vermögens. Eheverträge werden oft nicht akzeptiert, die den reicheren Partner schützen sollen. Außerdem werden Vermögenswerte mit eingerechnet, die bei Gerichten anderer Länder außen vor bleiben.

In Großbritannien kommt damit bei einer Scheidung meistens der Partner besser weg, der weniger besitzt. Aus dem gleichen Grund meiden Reiche Großbritannien, wenn sie sich scheiden lassen wollen.

Im Blickpunkt ist das britische Recht gerade, weil sich möglicherweise eine neue Rekordscheidung anbahnt. Eine ehemalige Schönheitskönigin aus Malaysia hat ihre Scheidung vor einen Londoner Richter gebracht. Das Vermögens ihres Mannes wird auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt.