In Tübingen sind zwei gesunde Babys per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen - das klingt erstmal nicht nach einer spektakulären Nachricht.

Tatsächlich sind die Geburten aber eine ziemliche Sensation. Denn die jeweiligen Mütter hatten beide wegen einer Erbkrankheit keine eigene Gebärmutter. Medizinerinnen haben ihnen ein Spenderorgan eingesetzt, damit sie die Kinder bekommen konnten. Beide hatten Gebärmütter von ihnen nahe stehenden Frauen bekommen. Bei der einen war die eigene Mutter Spenderin.

Laut der Uniklinik Tübingen sind die Babys im März und im Mai dieses Jahres auf die Welt gekommen. In Deutschland ist es das erste Mal überhaupt, dass Kinder nach einer Uterus-Transplantation geboren worden sind. Das erste Mal war das 2014 in Schweden gelungen. Bei uns sind Gebärmutter-Transplantationen bisher nur im Rahmen von Forschungsprojekten erlaubt. Einige Medizinethiker sind skeptisch. Die Forscherin Claudia Bozzaro von der Uni Freiburg sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie finde ein Transplantion nicht verhältnismäßig, um einer Frau eine Schwangerschaft zu ermöglichen.