Die Genschere CRISPR/Cas gilt als eine der mächtigsten Methoden in der Gentechnik.

Bestimmte, zum Beispiel krankmachende Abschnitte im Erbgut können damit quasi herausgeschnitten und ersetzt werden. Es gibt unter sehr strengen Bedingungen auch Experimente mit menschlichen Embryonen. Jetzt warnen aber Forschende in drei Studien vor unterschätzten Risiken. Das Fachmagazin Nature berichtet darüber.

Im ersten Experiment gab es bei rund einem Fünftel der Eingriffe ungewollte Nebenwirkungen: Zum Beispiel wurde neben der defekten DNA viel mehr weggeschnitten als beabsichtigt oder bestimmte Abschnitte verschoben sich. Bei einer zweiten Studie ging zum Teil der komplette DNA-Strang verloren, und nicht nur der anvisierte Abschnitt. Und auch im dritten Versuch war oft der ganze DNA-Strang von den Änderungen betroffen.

Die Fachleute bei Nature schreiben, dass die Fehler im Reparatursystem liegen. Wenn die Genschere die DNA zerschneidet, heilt die Zelle die Schnittstelle – dabei können dann auch benachbarte DNA-Teile gelöscht werden.

Ob man das Erbgut eines Menschen mit Hilfe der Gen-Schere verändern sollte, ist umstritten – auch weil die Änderungen über Generationen weitervererbt werden.