Weil durch die Erderwärmung Gletscher schmelzen, bekommen wir auch ein neues Problem mit Radioaktivität.

Ein internationales Wissenschaftsteam warnt vor Partikeln, die jetzt noch im Gletschereis eingeschlossen sind und zum Beispiel von Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima stammen oder von Atomwaffentests. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, haben die Forschenden in Gletschern der Alpen, des Kaukasus, der Arktis und Antarktis, in Kanada und auf Island hohe radioaktive Konzentrationen gefunden.

Die haben sich über radioaktiv verseuchten Schnee über Jahrzehnte im Gletschereis festgesetzt. Und durch die Schmelze gelange das Material wieder in Bäche und Flüsse. Wie sich das auf die Natur auswirkt, zeigt sich laut den Forschenden unter anderem schon in Schweden: Wildschwein-Fleisch in dem skandinavischen Land enthält seit einigen Jahren zehnmal höhere Mengen an Caesium, als für den Menschen sicher wäre. Noch bedrohlicher können den Forschenden zufolge Überreste von Plutonium aus Waffentests werden, die in gefährliches Americium zerfallen, das starke Alpha-Strahlung abgibt und leicht in die Nahrungskette gelangt.