Ein internationales Forschungsteam hat in der Tiefsee vor Grönland eine wunderschöne Entdeckung gemacht: Einen ganzen Garten aus Weichkorallen.

Er ist etwa einen halben Kilometer unter der Meeresoberfläche. Dort ist es fast komplett dunkel, und der Druck ist 50 Mal höher als an der Luft. Trotzdem gibt es in dem Korallengarten eine beeindruckende Artenvielfalt: Blumenkohlkorallen, Seesterne, Anemonen, Schwämme, Moostierchen und anderen Lebewesen.

Die Forschenden wollen sich dafür einsetzen, dass das Gebiet nach UN-Richtlinien als empfindliches marines Ökosystem eingestuft und entsprechend geschützt wird. Das würde auch den Fischfang in den benachbarten Gebieten betreffen. Sie sagen: Obwohl die Tiefsee 65 Prozent der Erdoberfläche ausmacht, ist sie der weltweit am wenigsten erforschte Lebensraum, auch was den Einfluss des Menschen angeht.

Wiebke Lehnhoff, Deutschlandfunk-Nova-Nachrichten
"Am häufigsten wurden dort Seeanemonen gezählt und am zweithäufigsten gab es blumenkohlartige Korallen."

Eine der Schwierigkeiten für die Erforschung ist der hohe Wasserdruck. Das Wissenschaftsteam hat für die grönländische Tiefsee extra einen speziellen Kameraschlitten und druckresistente Gehäuse für die Technik entwickelt, und das mit vergleichsweise günstigen Mitteln.