Der muslimische Fastenmonat Ramadan hat laut einer neuen Studie offenbar mittelfristig positive Folgen für schulische Leistungen.

Zumindest bei Jugendlichen in einem muslimisch geprägten Umfeld. Laut der Untersuchung der Unis Konstanz, Köln und Bern, konnten die Schülerinnen und Schüler in mehrheitlich muslimischen Ländern oder an Schulen mit einem hohen Anteil muslimischer Kinder im Jahr nach dem Fastenmonat ihre Leistungen bei Vergleichstests (wie dem Pisa-Test) steigern, wenn sie im Ramadan intensiv gefastet hatten. Und zwar umso mehr, je mehr Stunden pro Tag sie gefastet hatten.

Soziale Faktoren spielen wichtige Rolle

Das ist aber erstmal nur ein statistischer Zusammenhang. Die Forschenden vermuten, dass vor allem soziale Faktoren eine Rolle spielen. Bei religiösen Ritualen im Ramadan sind die Jugendlichen in feste Strukturen eingebunden, knüpfen neue Kontakte und entwickeln eine gemeinsame Identität innerhalb ihrer Schulklasse. Das alles wirke sich mit der Zeit positiv auf die Leistungen in der Schule aus.

Die Forschenden zitieren in ihrer Arbeit auch Studien, die einen kurzfristigen Leistungsabfall bei Studierenden während des Ramadan zeigen, und Untersuchungen, in denen ein Zusammenhang zwischen einem intensiv begangenen Ramadan und einem durchschnittlich geringeren Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Verbindung hergestellt wird.

Sie sagen aber, dass das ihren Ergebnissen nicht widerspricht, weil sie sich mit der mittelfristigen Fastenwirkung befasst hätten.