Gewalt, Krankheiten und Müll - typische Probleme unseres Zusammenlebens in größeren Städten der modernen Zeit.

Von wegen modern - ein internationales Forschungsteam hat rausgefunden, dass es solche Schwierigkeiten schon vor rund 9000 Jahren gab. Und zwar bei den bis zu 8000 Bewohnern einer der ersten großen landwirtschaftlichen Gemeinschaften der Welt in der heutigen Türkei. Die Forschenden haben das bei Untersuchungen in den Ruinen der Stadt in der Nähe von Konya im Süden des Landes rausgefunden.

Mehr als zehn Prozent der Zähne, die entdeckt wurden, hatten wegen der getreidereichen Ernährung Spuren von Karies. Und die Menschen steckten sich oft mit anderen Krankheiten an, wegen der Überfüllung und der schlechten Hygiene. Zu Spitzenzeiten der Besiedelung wurden Häuser nicht nur in Reihe gebaut, sondern auch ohne Zwischenraum voreinander gesetzt. Die Bewohner mussten ihre Häuser über das Dach verlassen. Wände und Böden waren oft mit menschlichen und tierischen Exkrementen verklebt. Das enge Zusammenleben verursachte wohl auch Gewalt: Bei vielen Schädeln - auch von Frauen - waren zum Teil mehrere verheilte Brüche erkennbar.