Aus den Jahresringen von Bäumen lässt sich ableiten, wie die klimatischen Verhältnisse in der Vergangenheit waren - etwa wie viel Niederschlag es in einer Saison gab.

Einen solchen Blick zurück ermöglichen auch Höhlentropfsteine. Die wurden bisher nur in Ausnahmefällen für die systematische Messung von Klimadaten genutzt. Jetzt haben Forschende unter anderem der Uni Heidelberg und des Karlsruher Instituts für Technologie aber die Isotopenzusammensetzung von Sauerstoff in einem Tropfstein in Süddeutschland analysiert. Tropfsteine haben den Vorteil, dass ihre Wachstumszonen hundertmal dünner sind als ein Baumring, deshalb kann man damit auch kurzfristige Schwankungen des Klimas in den vergangenen Jahrhunderten rekonstruieren.

Bestätigt: 1816 war ungewöhnlich kalt

Die Daten aus dem süddeutschen Tropfstein in Verbindung mit Daten aus Baumringen bestätigen zum Beispiel, dass es in der Zeit nach 1815 kalte Sommer und niederschlagsreiche Winter gab. Sie waren verbunden mit Überschwemmungen, die zu Missernten und Hungersnöten führten. Das ungewöhnlich kalte Jahr 1816 ging in Europa und Nordamerika als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein.